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Transkulturelles und interkulturelles Coaching

Transkulturelles und interkulturelles Coaching

© ZEW

Transkulturelles und interkulturelles Coaching

Mit unserer neu konzipierten Weiterbildung richten wir uns an Coaches mit abgeschlossener Ausbildung und Beratungserfahrung. Diese Weiterbildung wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Bildungsanbieter, die ein ähnliches Angebot planen, können sich bei uns über die Konzeption und die inhaltliche Ausgestaltung informieren. Termine für weitere Durchgänge stehen zur Zeit noch nicht fest. Bitte informieren Sie sich bei Interesse in unserer Einrichtung.

Transkulturelles und interkulturelles Coaching

Mit unserer neu konzipierten Weiterbildung richten wir uns an Coaches mit abgeschlossener Ausbildung und Beratungserfahrung. Diese Weiterbildung wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Bildungsanbieter, die ein ähnliches Angebot planen, können sich bei uns über die Konzeption und die inhaltliche Ausgestaltung informieren. Termine für weitere Durchgänge stehen zur Zeit noch nicht fest. Bitte informieren Sie sich bei Interesse in unserer Einrichtung.

Info

Ein ähnliches Seminarangebot für Coaches mit demselben Thema bieten wir im Winter 2024/25 in Salzburg in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Erwachsenenbildung an. Informationen dazu finden Sie hier.

Die Weiterbildungsteilnehmer*innen entwickeln in einer divers zusammengesetzten Gruppe die Voraussetzungen für eine kultursensible und kulturreflexive Beratung. Die Seminare sind offen für die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer*innen. Diese bringen Fragen mit und erschließen ihr neues Arbeitsfeld. Teilnehmende Coaches vertiefen Wahrnehmungs-, Selbstreflexions-, Kommunikations- und Methodenkompetenzen für interkulturelle Kontexte. Zudem besteht das Angebot, relevantes Faktenwissen durch kurze Fachvorträge von Expert*innen oder Textarbeit zu erwerben. Dazu zählt Wissen über Mehrsprachigkeit, Fluchtursachen und Asyl- und Aufenthaltsrecht.

Zusätzlich zu den Seminaren gibt es Exkurs-Angebote zu den Themen Migrationsprozesse und Mehrsprachigkeit, Intersektionalität, Spielregeln des gesellschaftlichen Raums und Auseinandersetzung mit Stereotypen. Die Teilnehmenden können auswählen, welche Themen sie in Intervisionsgruppen im Online- oder im Präsenzformat vertiefen möchten.

Im Rahmen der Weiterbildung setzen die Teilnehmenden erste Coaching-Termine mit Coachees umsetzen, die supervisorisch begleitet werden.

© Susanne Hermeling

Voraussetzungen für die Teilnahme

Eine abgeschlossene Coachingausbildung im Umfang von mindestens 200 Stunden oder eine Supervisionsausbildung sowie Beratungserfahrung. Im Vorfeld werden Interessent*innen an der Zentralen Einrichtung für Weiterbildung persönlich beraten. Teilnehmende führen außerdem begleitende Coaching-Sessions durch.

Dozent*innen der Pilot-Weiterbildung

Die Pilot-Weiterbildung wurde von Bernhild Schrand begleitet. Sie ist Soziologin und seit vielen Jahren als Supervisorin und Führungskräfte-Coach freiberuflich tätig. Außerdem bildet sie Supervisor*innen und Coaches aus und arbeitet als Lehr-Supervisorin. Interkulturelle Kommunikation gehört zu ihren inhaltlichen Schwerpunkten. Bernhild Schrand lebt in Hamburg.

Prof. Dr. Inci Dirim hat eine Professur für Deutsch als Zweitsprache an der Universität Wien. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört individuelle und gesellschaftliche Mehrsprachigkeit und der Erwerb des Deutschen als Fremdsprache. Prof. Inci Dirim war für einen fachlichen Input und zur Diskussion eingeladen.

Stefan Zech ist Soziologe und arbeitet als Mediator, Coach und Trainer für Konfliktfähigkeit und Diversitätskompetenz, vor allem in den Bereichen Schule und gesellschaftliches Zusammenleben sowie in internationalen Projekten zu Mediation und Konfliktbearbeitung. Er lebt in Frankfurt am Main.Im Seminar berichtete er über die Umsetzung einer Mediationsausbildung in Algerien. Gemeinsam mit den Teilnehmenden in Algerien wurden Grundannahmen und Methoden der Mediationsausbildung reflektiert, die kulturell durch eine akademische, alternative Mittelschicht aus Europa und Nordamerika geprägt sind. Gemeinsam  wurden Mediationsmethoden an soziale Kontexte der algerischen Gesellschaft angepasst. Von dieser Arbeit leitet Stefan Zech Übungen für die diversitätssensible Beratungsarbeit ab, um einen offenen Umgang mit Coaching-Methoden und Herangehensweisen in einer heterogenen Einwanderungsgesellschaft zu erleichtern.

Dr. Katarzyna Zentner arbeitet seit vielen Jahren in der Beratung von traumatisierten Frauen und Männern. Sie hat einen Lehrauftrag an der Fakultät Soziale Arbeit an der Hochschule Hannover und ist hauptberuflich Fachleiterin und Beraterin der Beratungsstelle für mobile Beschäftigte bei Arbeit und Leben Niedersachsen. Dr. Zentner war für einen fachlichen Input und zur Diskussion eingeladen.

Muzaffer Öztürkyilmaz ist Jurist und arbeitet seit sechs Jahren in der Projektleitung und in der Geschäftsführung des Flüchtlingsrats Niedersachsen. Er wird darstellen, wie durch strukturelle Benachteiligungen und Ausschlüsse eine Bildungs- und Berufswegeplanung für viele Asylsuchende erschwert wird. Muzaffer Öztürkyilmaz war für einen fachlichen Input und zur Diskussion eingeladen.

Struktur und Umfang

Die berufsbegleitende Weiterbildung ist für vier Blockseminare (freitags und samstags) konzipiert.

Zertifikat

Ein Zertifikat und 7 ECTS-Punkte können durch die Teilnahme an drei Seminaren und an einer Intervisionsgruppe sowie die Durchführung von fünf Coaching-Sessions mit Bericht erworben werden.

Informationen über weitere geplante Durchgänge unserer Weiterbildung können Sie per E-Mail erfragen bei susanne.hermeling@zew.uni-hannover.de 

Inhalte

  • Seminar 1: Grundlagen - 9. und 10. Dezember 2022

    Transkulturelle und interkulturelle Kompetenzen werden prozesshaft und im Rahmen von begleiteten Gruppenprozessen entwickelt. Transkulturelle Kompetenzen stehen dabei für die Fähigkeit, das Gegenüber mit allen differenzierten Persönlichkeitsmerkmalen wahrzunehmen und Gemeinsamkeiten mit vermeintlich Fremden zu entdecken. Interkulturelle Kompetenz ermöglicht die Wahrnehmung tatsächlicher kultureller Unterschiede und die Fähigkeit diesen mit methodischer Offenheit im Coaching-Prozess zu begegnen.

    Übungen zur Persönlichkeitsentwicklung sind gleichzeitig modellhaft für einen späteren Einsatz im Coaching-Prozess zu verstehen. Gruppendynamische Prozesse werden in diesem und in den folgenden Seminaren begleitet und reflektiert, um beispielhaft für die Beziehungsgestaltung und Konfliktbearbeitung in interkulturellen Kontexten genutzt zu werden.

    Fragen, die hier gestellt werden, wie die nach dem eigenen Standpunkt, nach eigenen Wertvorstellungen und ihrer Genese, die Reflexion eigener erfahrener Ohnmachtsgefühle und Bewältigungsstrategien, die Auseinandersetzung mit dem, was als fremd und als vertraut wahrgenommen wird, werden im Laufe der Weiterbildung immer wieder aufgegriffen.

  • Seminar 2: Flucht und Migration - 13. und 14. Januar 2023

    Ein großes Ziel im Coaching-Prozess ist die Bewältigung biografischer Brüche und die Gestaltung von Veränderung im Lebenslauf. Die Migration in einen völlig neuen kulturellen Kontext ist mit der Veränderung von sozialem Umfeld, von Sprache, von täglichen Routinen sowie von formalen und informellen Regeln ein biografischer Bruch der besonderen Art. Einige Begriffe für das „Misslingen“ von Migration sind inzwischen alltagssprachlich in Gebrauch, wie zum Beispiel „Kulturschock“ und „Parallelgesellschaft“. Viele Zugewanderte gebrauchen das Bild der Mauer oder Wand, um Erfahrungen in Deutschland zu beschreiben.

    In diesem Seminar steht die Frage im Mittelpunkt, was Migration in Biografien bedeutet und welche typischen Phasen Migrationsprozesse kennzeichnen. Häufige Anforderungen impliziter oder expliziter Art, mit denen Immigrant*innen im Aufnahmeland konfrontiert sind und die aus dem Herkunftsland oder der Herkunftsfamilie gestellt werden, werden in diesem Seminar thematisiert.

    Für die teilnehmenden Coaches praxisrelevante Fragen stellen sich unter anderem zum Erkennen von und dem Umgang mit posttraumatischen Belastungsstörungen oder zum Umgang mit Mehrsprachigkeit im Coaching. Schließlich soll gemeinsam erarbeitet werden, wie Coachees ihre Resilienz stärken, wie sie widersprüchlichen Anforderungen aus unterschiedlichen Lebenswelten begegnen können, oder wie ein Spracherwerb im Erwachsenenalter gefördert werden kann.

  • Seminar 3: Strukturen der Einwanderungsgesellschaft - 24. und 25. Februar 2023

    Immigrant*innen erfahren im Alltag, in Institutionen und auf dem Arbeitsmarkt  Diskriminierungen, die auf institutionelle Strukturen und gesellschaftliche Ordnung zurückzuführen sind. Mitgebrachte Qualifikationen und Kompetenzen werden oft drastisch entwertet. Darum wird hier eingangs die Frage gestellt, welche Ordnungen die Praxis von Individuen, von öffentlichen Institutionen und von Organisationen bestimmen. Hier wird auch das Bild einer Einwanderungsgesellschaft diskutiert und wie diese gestaltet werden kann.

    In der Praxis erleben wir immer wieder, dass mehrfach diskriminierte Menschen trotz aller Widrigkeiten handlungsfähig sind. Die für den Coaching-Prozess relevanten und weiterführenden Fragen in diesem Seminar sind daher, welche Bewältigungsstrategien im Umgang mit Diskriminierungen für die Betroffenen konstruktiv sind und wie diese Strategien im Coaching entwickelt werden können. Dazu gehören auch Überlegungen zu besonderen Ressourcen, die viele Zugewanderte mitbringen oder zu Stärken, die „kulturell gemischte“ Teams nutzen können.

    Zugunsten einer Haltung für ein methodisch offeneres interkulturelles Coaching wird unter anderem mit Beispielen aus der interkulturellen Mediation gearbeitet.

  • Seminar 4: Fallpräsentationen, Gruppensupervision und Ausblick auf das eigene zukünftige Arbeitsfeld - 17. und 18. März 2023

    In diesem Seminar bekommen die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihr parallel zur Weiterbildung durchgeführtes Coaching in dem vertraulichen Rahmen vorzustellen und zu besprechen. Probleme in der Beziehungsgestaltung oder im Beratungsprozess werden konstruktiv aufgegriffen und gemeinsam werden Bearbeitungsformen entwickelt. Dieser Teil dient vor allem der Fallsupervision in Gruppen.

    Die Teilnehmenden  entwickeln eine Perspektive für ihr neues Arbeitsfeld. Sie werfen einen Blick in die Zukunft und reflektieren, welches Handwerkszeug sie bereits haben und welches sie noch brauchen. Eine weitere Frage ist, wie ihr methodisches Vorgehen neu gedacht werden kann.

ImmPowerC-Projektpartnerschaft

Orientexpress Wien
http://www.orientexpress-wien.com
Verein Projekt Integrationshaus
http://www.integrationshaus.at
Bundesinstitut für Erwachsenenbildung
http://www.bifeb.at

Das Projekt ImmPowerC Projekt-Nr.: 2021-2-DE02-KA210-ADU-000049397 wurde

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

M.A. Susanne Hermeling
Administrative/Technical Staff
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Schloßwender Straße 5+7
30159 Hannover
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