Einleitung und Zielgruppe
Das Kontaktstudium ist ein Weiterbildungsprogramm zur Vermittlung von Wahrnehmungs- und Beratungskompetenz.
Es trägt dem demografischen Wandel Rechnung, indem es für Menschen ab 55 Jahren neue Themenfelder, Gestaltungsräume, Kompetenzen und Projekte erschließen will.
Älterwerden bedeutet Umbruchszeit, bedeutet, sich kompetent mit Wandel, Unsicherheit, Erschütterungen und Veränderungen auseinanderzusetzen. Die besondere Qualifikation von Älteren besteht in Lebenserfahrung, d.h. alle haben bereits „Change-Prozesse“ gestaltet, im Erwerbsleben und im Privatleben. Sie haben gelernt, mit sich selbst umzugehen und wissen, dass Lernen nie aufhört. Sie möchten ihr Wissen weitergeben, sich mit anderen über ihre besonderen Qualifikationen auseinandersetzen, ihr Wissen und ihre Kompetenzen weitergeben.
In diesem Weiterbildungskonzept sollen deshalb neue Projekte, Themenfelder und Gestaltungsspielräume entwickelt werden. Als Lehr- und Lernform wird auf vorhandene Qualifikationen aufgebaut und ein Projektforum zum gegenseitigen Lernen geschaffen. Selbsterfahrung ist ebenso wichtig wie das Kennenlernen von theoretischen Konzepten und methodischer Beratungsvielfalt. Das eigene Älterwerden bildet die Grundlage, um neue Wissens- und Erfahrungsbereiche zu entdecken und sie projektbezogen aufzuarbeiten. Die Lerngruppe ist die Basis, um im Dialog die eigene Interaktions-, Interventions- und Diskursfähigkeit zu erproben, weiterzuentwickeln und zu professionalisieren. Das Kontaktstudium richtet sich an Menschen ab 55 Jahren, die sich ein neues Betätigungsfeld erschließen wollen. Es richtet sich an Menschen, die in ihrem Berufsfeld oder privat Beratung kennengelernt und sich damit auseinandergesetzt haben.
Ziele und Inhalte der Weiterbildung
Ziel der Weiterbildung ist es, die eigenen Ressourcen neu zu entdecken und Menschen in Wandlungsprozessen zu beraten und zu begleiten. Die Weiterbildung ist in sechs Module gegliedert. Sie hat eine Gesamtdauer von anderthalb Jahren und umfasst 225 Unterrichtsstunden. Sie findet ca. einmal monatlich jeweils Freitag und Samstag (plus Supervisionstermine) statt. In Modul 1 wird zunächst projektbezogen biografisch zu Identität insgesamt und zur Rolle und Selbstverständnis in der Beratung gearbeitet. Im Modul 2 werden Konzepte zur Gesundheit und Körperarbeit vermittelt. In Modul 3 werden Methoden der Beratungsarbeit erarbeitet, ausprobiert bzw. vertieft. In Modul 4 werden existentielle Themen behandelt.
Mit Erwerb der Methodenkompetenz in den Seminaren beginnen die Teilnehmenden während der Weiterbildung mit der eigenen Beratungspraxis, die supervisorisch in Modul 5 begleitet wird. Die Weiterbildung endet mit dem Abschlusswochenende (Modul 6).
Bereits zu Anfang werden Lerngruppen zur Intervision gebildet, die während der gesamten Laufzeit des Kontaktstudiums die Lernprozesse unterstützen. Mindestens 30 Unterrichtsstunden sollen in der Lerngruppe absolviert werden (Selbstlernphase).
Abschluss
Die Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebescheinigung der VHS und der Leibniz Universität Hannover. Bei Teilnahme (mindestens 80 %) von 225 Unterrichtsstunden Seminar und Supervision und der Durchführung eigener Beratungssequenzen, einer schriftlichen Abschlussarbeit sowie einer Präsentation im Abschlusswochenende und Teilnahme an 30 Unterrichtsstunden Lerngruppe erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat der ZEW der Leibniz Universität Hannover.
Inhaltliche Beratung Leibniz Universität Hannover
Aktuell wird leider kein Lehrgang durchgeführt. Wenn Sie als Bildungsträger (VHS etc.) Interesse an einer Kooperation und Durchführung des Kurses haben, kommen Sie bitte auf jeden Fall auf uns zu.